Möbel Antiquitäten


Antike Möbel und Antiquitäten

Sie finden sich längst nicht mehr nur in Großmutters und Großvaters Haus: Antike Möbelstücke und Antiquitäten. Immer mehr Menschen entdecken ihre Liebe zu antiken Möbelstücken und schmücken damit ihren Wohnraum. Gebrauchte Möbeln sind nämlich längst kein Makel mehr. Gebrauchte Möbel sind ein Zeichen guten Geschmacks geworden.

Antike Möbel in der Biedermeierzeit zeichneten sich durch eine schlichte Eleganz aus. Sie hatten keinen repräsentativen Zweck zu erfüllen. Aus diesem Grunde mussten diese Möbelstücke nur eines: Behaglichkeit ausstrahlen. An zweiter Stelle sollten sie zweckmäßig sein. Die ersten antiken Möbel der Biedermeier-Archiktektur entstanden in Österreich (Wien) nach englischem Vorbild. Bei der Produktion Anfang des 19. Jahrhunderts legte man großen Wert auf handwerkliche Qualität. Typisch für antike Möbel in dieser Zeit sind Nähtischchen, Sekretäre und Kommoden. Alle antiken Möbel wirken einfach und schnörkellos. Tische und Stühle besitzen oftmals schmale und ebenmäßige Holzbeine. Verzierungen oder Schnörkeleien fehlen an den jeweiligen Möbelstücken völlig. Im Gegensatz zu anderen Stilepochen griffen die Herstellen bei antiken Möbel und Antiquitäten in der Biedermeierzeit auf einheimische Hölzer zurück. Knappe Beschläge sowie nur wenige klassizistische Elemente waren vorherrschend.

Barrock Möbel

Mit der Barockzeit kam zwischen 1575 bis etwa 1770 eine Epoche üppiger Pracht zum Tragen. Die antiken Möbel und Antiquitäten schwollen geradezu über vor Verzierungen, Bögen und noch mehr schmückenden Details. Pathos war das beherrschende Wort. Die inzwischen weit über 200 Jahre alten Möbelstücke können auch heute noch sehr gut restauriert werden und werden gern gebraucht gekauft. Beliebt waren im Barock Sofas und andere Sitzgelegenheiten aus massivem Holz. Die Barockbank wurde zum bekannten Begriff. Sie war voluminös und gepolstert. Die Verzierungen bestanden aus Blattgold. Auch Armlehnen und Beine mit einem Überzug aus Silber waren keine Seltenheit. Warme und dominante Töne, z.b. dunkelrot, gehörten bei den Stoffbezügen unbedingt dazu. Auch barocke Antiquitäten wie Spiegel, Kerzenständer und Geschirr waren auffallend und dekorativ hergestellt. Immerhin ging es bei den antiken Möbeln und Antiquitäten damals nur um eines: Um jeden Preis auffallen. So wurde die schwere Eichentruhe prachtvoll verziert und der Dielenschrank erhielt geschweifte Türen und kunstvolle Schnitzereien.

Gründerzeit Möbel

In der Gründerzeit Ende des 19. Jahrhunderts drehte sich alles um das industrielle Wachstum. Der Lebensstandard der Bevölkerung stieg. Somit erhielten auch die antiken Möbel wieder repräsentativen Charakter. Die Tische bestanden aus schwerem Holz. Buffetts wurden reich verziert. In der Gründerzeit waren Kleinmöbel äußerst selten. Bevorzugte Hölzer für die Fertigung waren Eiche und Nussbaum. Auffällig der antiken Möbel aus der Gründerzeit sind die kantigen Grundformen. Diese Formen wurden jedoch reich gegliedert und mit Elementen aus früheren Zeiten reich ausgeschmückt. Dazu gehören Basen, Baluster, bekrönende Aufsätze, Säulen, Kapitelle und Pilaster. Beliebt waren Muschelornamente. Sowohl die Ornamente als auch die Applikationen standen nicht selten hervor. Aus diesem Grunde kann man die antiken Möbel der Gründerzeit zu Recht der Stilepoche des Historismus zuordnen. Gebrauchte Möbel aus dieser Zeit finden sich noch sehr häufig in Antiquitätenläden oder bei Haushaltsauflösungen.

Empire Stil

Der Empire-Stil setzte sich von Frankreich aus durch. Bestimmend war er am Anfang des 19. Jahrhunderts. Wie kaum zu einer anderen Zeit sind die antiken Möbel und Antiquitäten zu dieser Zeit auf Repräsentation ausgerichtet. Aus diesem Grunde wurde bei der Herstellung der Tische und Stühle besonders häufig edle Hölzer wie Mahagoni eingesetzt. Häufig finden sich Applikationen aus Bronze. Auffällig in dieser Zeit: Die Hinterbeine der Stühle wurden nach außen gebogen, sogenannte „Säbelbeine“. Sitz- und Liegemöbel verfügten über eine nach außen gebogene Rückenlehne. Sie endete oben in spiralförmigen Einrollungen. Wuchtige und flächenbetonte Formen waren vorherrschend. Mythologische Figuren oder Lorbeerkränze, Eichenblätter und Waffen dienten als Dekoration auf den antiken Möbeln und Antiquitäten. Sekretäre gehören zu den typischsten Vertretern des Empire. Gefasste und teilvergoldete Tatzenfüße waren beinahe ein Muss bei jedem Sekretär. Die Schreibklappe wurde flankiert von kleinen Säulen mit geschnitzten und vergoldeten Kapitellen. Antike Möbel oder Antiquitäten aus der Empire-Zeit, die mit Schwarzlotmalerei versehen wurden, erzielen hohe Preise unter den Kennern.

Nach dem Empire-Stil etablierte sich der Louis-Philippe-Stil. Er war ein bürgerlicher, auch höfisch wirkender Möbelstil zwischen 1840 und 1870. Die Formen sind hier – anders als bei der vorangegangenen Biedermeierzeit – durchaus verspielter. Außerdem weisen die antiken Möbel und Antiquitäten eine viel stärkere Ornamentierung auf. Typisch an antiken Möbeln des Louis-Philippe-Stils sind das sogenannte „Loriot-Sofa“. Bequeme Ohrenbackensessel mit den verschiedensten Stoffbezügen kennt wohl fast jeder. Auch gebrauchte Möbel mit gedrechselten Füßen und schönen Verzierungen, wie Vitrinen, Halbschränke und historische Schreibmöbel, sind Ausdruck dieser Stilepoche. Dennoch sind die meisten antiken Möbel im Empire-Stil streng kubisch.
Das vorherrschende Holz im Louis-Philippe-Stil war Nussbaum. Mit seiner rötlichen Färbung sah es besonders edel aus. Gebrauchte Möbel werden mit Hand poliert und erfolgreich verkauft.

Louis Seize

Die Stilepoche des Louis Seize zeichnet sich aus durch klassizistische Elemente. Im Gegensatz zum Barock mit seinen üppigen Verzierungen wird hier fast völlig auf Schmuck und Repräsentation verzichtet. Die antiken Möbel und Antiquitäten wirken beinahe nüchtern und sachlich. Auffällig ist dies besonders bei den Schränken. Ihre Füße bestehen meist aus Klotzfüßen. Die Bekröhnung ist oftmals durchbrochen. Es geht hier hauptsächlich um den Nutzen und Zweck des Möbelstückes. Tische und Stühle aus der Zeit des Louis Seize erkennt man an den schmalen, konischen Vierkantfüßen. Tische enthalten oftmals noch ein Mittelkreuz unter der Tischplatte. Die verwendeten Hölzer in der Louis-Seize-Epoche waren edle Hölzer, mit Vorliebe Nussbaum.

Jugendstil

Antike Möbel und Antiquitäten aus der Zeit des Jugendstils lassen sich leicht erkennen. Typisch waren in dieser Epoche um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert stilisierte florale und geometrische Elemente. Der Möbelbau zeichnete sich demnach aus durch dekorativ geschwungene Linien. Symmetrien wurden aufgegeben. Es ging darum, historische Elemente abzulehnen. Im Vordergrund stand speziell bei antiken Möbeln die Funktionalität. So kommt ein Nähtischchen aus der Zeit des Jugendstils ohne aufwendige Verzierungen und Schnörkeleien aus. Untergestell, zwei Schubladen und eine Deckplatte – das musste vielen Frauen reichen. Dafür finden sich im Jugenstil sehr häufig Scheiben in den Türen und Aufsätzen. Das Besondere: Diese Scheiben sind gern farbig gehalten, zum Beispiel grün. Tiffanyverglasungen waren sehr kostbare, aber beliebte Schmuckstücke in vielen Wohnungen. Den Möbelbauern dieser Zeit ging es um ein Abweichen vom Bisherigen. Die Möbel sollten ein Gefühl von Bewegung und insbesondere von Jugend vermitteln. Inspiriert wurden sie durch die Natur. So enthalten viele antike Möbel ins Holz eingearbeitete Pflanzenteile, Insektenflügel, Blüten und Weinranken. Auch Teile vom menschlichen Körper finden sich an so manchem Schrank. Auch die japanische Kunst fand Einzug in die antiken Möbel und Antiquitäten in dieser Zeit. So ist eine geschwungene Linienführung auch bei Antiquitäten, u.a. Geschirr, ersichtlich. Auch geschwungene Türklinken lassen sich noch immer an einigen Türen von Altbauten entdecken.
Der Jugendstil verstand sich als Gegenreaktion auf die Industriealisierung sowie das Anwachsen der Großstädte. Die Möbel waren sehr einfach gebaut.

Bauernmöbel

Bauernmöbel sind durch alle Jahrhunderte hinweg beliebt und auch heute noch bei Sammlern sehr begehrte Stücke. Die antiken Möbel zeichnen sich aus durch schlichte Formen. Bevorzugt wurden bei der Verarbeitung im Gegensatz zur Gründerzeit und zum Empire-Stil massive Nadelhölzer. Einfach und dauerhaft sollten diese antiken Möbel und Antiquitäten sein. Natürlich finden sich an Schränken und an anderen größeren Stücken der Bauernmöbel auch Verzierungen und farbenprächtige Bemalungen. Namen, Sinnsprüche oder religiöse Sinnbilder wurden hier verewigt. Auch Jahreszahlen lassen sich an diesen antiken Möbeln ablesen und machen sie somit zu einem wichtigen Faktor zur Sicherung des Kulturgutes der Bauern und Bäuerinnen.

Englische Möbel

Englische Möbel sind wahre Fundgruben für den verspielten Besitzer. Die antiken Möbelstücke und Antiquitäten besitzen fast immer ein Geheimfach oder einen versteckten Auszug mit Schloss. Den Engländern um die Jahrhundertwende vom 18. zum 19. Jahrhundert war es wichtig, die Möbel auf Reisen mitzunehmen. Folglich waren die Möbel dieser Zeit vorwiegend funktional gebaut. Weiterhin ließen sie sich sehr leicht auseinander nehmen. Die Arbeitsflächen der Schreibtische waren mit Leder versehen. Es gibt einen Klassiker unter den englischen Möbeln: Einen Schreibtisch, der mit zwei Auszügen von zwei Personen gleichzeitig benutzt werden kann. Das Material der englischen Möbel war fast immer Mahagoni- oder Eibenfurnier. Vollholzmöbel waren seltener. In guten Läden findet er sich noch heute: Der Windsorstuhl. Seine Merkmale sind die verschiedenen Holzarten, aus denen er gefertigt wurde. Das Chesterfield-Sofa wurde mit Leder bezogen. Neben den antiken Möbeln gehörte in England damals auch das Tafelsilber dazu. Doch nicht nur das Besteck – beinahe alle Gebrauchtgegenstände wie Karaffen, Leuchter, Schalen wurden in der damaligen Zeit aus Silber gefertigt.